Die Ausstellung Gus Van Sant / Ikonen zeigt die erste Retrospektive der Filme und anderen Bildwerke des US-amerikanischen Filmemachers in der Schweiz.
Der Rundgang durch das interdisziplinäre Werk gliedert sich in fünf Abschnitte, die jeweils einen Aspekt von Gus Van Sants Schaffenskraft beleuchten und dabei ein überbordendes, unverfrorenes Universum umreissen
Photography zeigt eine dem breiten Publikum bislang unbekannte Auswahl von Gus Van Sants Polaroid-Aufnahmen von den Castings seiner ersten Filme. Hunderte von Schauspielern, Schriftstellern und Unbekannten passieren vor seinem Objektiv Revue. Auch nachdem er Ende der 1990er Jahre die Polaroidkamera beiseite gelegt hatte, fotografierte der Filmemacher weiter und schuf insbesondere Reportagen für Modezeitschriften und Rockgruppen.
Cinepark taucht in Gus Van Sants Filmwelt ein, die als Barometer für diesen Abschnitt der postmodernen Geschichte der USA funktioniert. Als Galionsfigur der Renaissance des sogenannten Independent-Films nimmt Van Sant als erster eine künstlerische Freiheit für sich in Anspruch, die ihre Strahlkraft von einer Randposition aus entfaltet. Angesichts der Vielgestaltigkeit seiner Filme zwingt er uns, kritisch zu hinterfragen, was eigentlich einen Filmautoren ausmacht.
Constellations behandelt Gus Van Sants künstlerische Einflüsse, von der Allgegenwart seiner Wahlheimat Portland bis hin zu seinen ästhetischen Vorbildern, wie etwa der Beat Generation oder dem US-amerikanischen Schriftsteller William S. Burroughs.
In der Sektion Music geht es um Van Sants Interesse für Filmmusik. Sie ist für ihn eine eigenständige Sprache. Hier begegnet man der eigens für seine Filme geschaffenen Musik, Van Sants eigenen Kompositionen sowie einer Auswahl seiner Musikvideos wieder, welche er insbesondere für David Bowie, die Red Hot Chili Peppers oder auch die Hansons gedreht hat. Gus Van Sant schuf im Laufe seines Lebens immer wieder Gemälde und Zeichnungen.
Einige seiner Collagen stammen aus den 1970er Jahren, seine in der Gagosian-Galerie in Los Angeles ausgestellte Serie grossformatiger Aquarelle entstand 2011. Diese Arbeiten sind nun im Kapitel Painting vereint und bilden eine unvermutete Ergänzung zu Gus Van Sants sehr eklektischem künstlerischen Universum.